An den Reben im Berg sitzt unser Objekt der Begierde: Die Traube. Sie ist entscheidend für die Qualität des Weines und Kenner wissen: Jeder Sekt ist nur so gut wie der Wein, aus dem er entsteht. In Anbetracht dessen geben wir uns bei der Ernte ordentlich Mühe und wählen natürlich nur die schönsten Exemplare aus. Das erfordert jede Menge Ausdauer, ist natürlich äußerst ungewohnt und sehr anstrengend. Am Ende des Tages empfinden wir größte Hochachtung vor den vielen Helfern, die das tagtäglich in atemberaubender Geschwindigkeit erledigen.
Im Zeitraffer ist die Lese grundsätzlich ein einfacher Ablauf: Die Trauben werden mit einer Schere vom Stiel getrennt, in entsprechenden Behältern gesammelt, dann in hölzerne Bütten umgefüllt und die wiederum in einen Traubentransporter entleert. Dieser bringt das Lesegut dann zum Kelterhaus, wo es verarbeitet wird.
Nun kommen aber noch ein paar ganz entscheidende Dinge hinzu: Erfahrung, Sorgfalt und auch ein bisschen Glück – zumindest, was das Wetter angeht. Die Erfahrung und Sorgfalt des Winzers bestimmen die Güte der Trauben, die nach der Weinlese vorsichtig gepresst werden – in Fachkreisen auch keltern genannt. Dabei sollten keine störenden Geschmacksstoffe aus Kernen oder Stielen in den Traubenmost gelangen. Bei unserem Erntegut sieht das schon mal hervorragend aus.
Hat dieser Most einmal seinen Weg in entsprechende Fässer gefunden, beginnt er unter Einwirkung von Weinhefe zu gären. Der dabei entstehende Alkohol hat es ganz schön in sich: er liegt zwischen 8 bis 12 Prozent Vol. und bindet die Aroma- und Bukettstoffe im Wein. Umgelagert in andere Fässer, muss der klare und helle Wein nun einige Monate ruhen. Das ist auch gut so, denn nur reifer Wein mit vollen Duft- und Geschmacksstoffen kommt uns später in das Sektglas! Die Grundlage für die Sektherstellung ist damit geschaffen. Später entscheidet der Kellermeister, ob dieser Wein zum Charakter seiner Sektkomposition passt.